In der UL-Branche lässt sich mit dem Hobby auch Geld verdienen
Fluglehrer – Mensch oder Übermensch?
Als ich Anfang 2008 meine SPL Ausbildung begonnen habe, hielt ich meinen Fluglehrer für das Maß aller Dinge. Ein Mensch mit besonderer Begabung. Er kann Flugzeuge nicht nur fliegen, er zeigt anderen sogar, wie es geht, gibt sein Wissen weiter, ist auf jede Situation vorbereitet, meistert für mich kritische Situationen mit einem lässigen Handgriff. Ich war beeindruckt. Nach zwei oder drei Flugstunden war ich überzeugt davon, dass ich selbst das Fliegen wohl nie hinbekommen würde.
Idee keimt auf
Nach der SPL Ausbildung war dieser Gedanke schnell verflogen. Ich konnte tatsächlich fliegen. Wochenende für Wochenende flog ich mit meinen Passagieren über die regionalen Sehenswürdigkeiten. Hierbei galt es vor allem auch, den Wissenshunger der Rundfluggäste zu stillen. Nach und nach erklärte ich meinen Passagieren, was es mit dem Fliegen auf sich hat, wie es technisch funktioniert, was man tun darf und was man besser lassen sollte. Ich vermittelte. Genau, wie mein Fluglehrer in meiner Ausbildung an mich vermittelt hatte.
Mein eigenes Interesse, mehr über das Fliegen zu erfahren, mein Wissen auszubauen und es in der Fliegerei zu nutzen, stieg mit jedem Flug. Es macht mir unglaublichen Spaß, anderen Menschen Dinge zu erklären und ihren Aha-Effekt mitzuerleben. Ursprünglich war es mein Berufswunsch, für eine große Airline zu fliegen. Pilot zu werden. Damit meine Brötchen zu verdienen. Doch der Zug war abgefahren. Mit knapp dreißig Jahren ist man als Einsteiger heutzutage zu alt für die Branche. Schnell war jedoch der Gedanke in mir aufgekeimt, das Ultraleichtfliegen nicht nur als Hobby zu betreiben, sondern auch beruflich einzusteigen.
Voraussetzungen
Ich informierte mich bei den Verbänden über Wege und Möglichkeiten. Die Fluglehrerausbildung gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil, welche man in Form von Lehrgängen absolvieren kann. Die Voraussetzung dafür: 150 Stunden Flugerfahrung nach Lizenzerhalt und das BZF II. Ich flog an Wochenenden, später auch innerhalb der Woche. Ich flog sowohl bei gutem als auch bei schlechtem Wetter. Es war mir egal. Mein einziges Ziel: Schnellstmöglich an 150 Stunden Flugerfahrung kommen. Eines Tages war es so weit und ich meldete mich über den DULV sofort für den theoretischen Fluglehrerlehrgang an.
Theorielehrgang
Der fünftägige theoretische Fluglehrerlehrgang fand in Kassel-Calden statt. Der erste Tag bestand lediglich aus der Aufnahmeprüfung. Dort gilt es, wie zum Abschluss der SPL-Ausbildung auch, eine Auswahlprüfung abzulegen. Der einzige Unterschied: kein Multiple-Choice, sondern Langform. Darüber hinaus muss ein Prüfungsergebnis von mindestens 90 % erreicht werden. Mit knapp 95 % habe ich diese Auswahlprüfung bestanden und saß einen Tag später inmitten von erfahrenen 747 und Mig 29 Piloten als kleiner ULer im Lehrgang. Das Hauptaugenmerk in diesem Lehrgang lag auf den Themen Meteorologie, Pädagogik und Navigation. Hierbei wurde uns nicht nur der trockene Stoff vermittelt, sondern vor allem die Herangehensweise an diesen. Wie macht man einem Flugschüler, der aus jeder erdenklichen Schicht kommen kann, komplexe Zusammenhänge zum Thema fliegen verständlich. Ich hielt Lehrprobe über Lehrprobe, arbeitete den Unterrichtsinhalt am Abend auf, machte mir Notizen, ging in dem gesamten Vorhaben auf. Es machte Spaß!
Nach fünf Tagen Theorie stand die Abschlussprüfung auf der Agenda. Diese bestand ebenfalls aus einer Lehrprobe. Jeder Lehrgangsteilnehmer bekam ein spezielles Thema und musste Mitstreiter sowie Prüfungskommission unterrichten. Mein Thema war die Theorie zum Venturirohr. Ich begann mit einer Zeichnung an der Tafel, entwickelte sie zusammen mit den anwesenden „Schülern“, führte einen Versuch durch und stellte den Bezug zur Fliegerei her. Bestanden! Von diesem Moment an war ich Theoriefluglehrer und berechtigt, an einer Flugschule zu unterrichten.
Nach diesem Lehrgang stand für mich fest, dass der praktische Teil schnellstmöglich folgen soll. Denn eines war mir nun endgültig klar: Ich will Fluglehrer werden!
Autor: Markus Horowski
… ja nu, was ist den mit dem Praxislehrgang, soooo schlecht war der doch wohl auch nicht, als dass du hier nix zu schreibst, oder?? (gaaaanzbösedreinschaumitzwinker);M-)
Grüße von deinem „UL-Praxislehrerausbilder“
Dank Deines Kommentares ist mir aufgefallen, dass man vielleicht doch etwas deutlicher darauf hinweisen muss, dass dieser Artikel Teil einer Serie ist. Ich habe das jetzt mal vor die Überschrift gehauen. So, wie auf der Magazin-Startseite 🙂
Viele Grüße von Deinem „UL-Praxislehrerausbilderbreezereinweiser“
Rrrrrrrichtig, du warst das. Mittlerweile weiß ich was du mir für sch….beigebracht hast, hähähähhä. Nene, der sukram hat das topngemacht, ihn kann ich uneingeschränkt als FI empfehlen!